Da ist man Ratzfatz wieder in so ’ner geschlechtsspezifischen Rollenverteilung, zwinkere ich der Frau zu.
Wir stehen am Rand des Hofes und schauen zu, wie der Bauer mittels Traktor einen alten Pferdewagen aus der Scheune hievt. Diese haben wir den ganzen Vormittag aufgeräumt, Heu sortiert, Fahrräder auf Böden gewuchtet, Müll entsorgt, lange über die Zukunft einer Badewanne nachgedacht, dann den kaputten Bus vom Scheunentor weg geschoben. Platz soll werden in der Scheune, die zukünftig als Schafstall fungieren soll.
Wir schauen dem Bauern bei seinem Manöver zu, da stellt die Frau erschreckt fest, dass es Zeit sei, Mittagessen zu kochen.
Ja, so hatte ich mir das auch nicht vorgestellt, antwortet sie, aber irgendwie funktioniert es nicht anders. Erst gemeinsam den Haushalt machen, dann gemeinsam auf dem Hof arbeiten… die Tiere warten ja nicht
Ja, sinieren wir weiter, früher, als die meisten Menschen noch im ländlichen Raum wohnten, scheint diese Rollenverteilung wirklich angebracht gewesen zu sein, als Form der Arbeitsteilung. Erst im industriellen Zeitalter stellten sich diese Geschlechterrollen als überholt dar.
Dann verschwindet sie mit dem Kleinkind auf dem Arm im Haus, während ich mich zur Presse begebe, um jene welche zu kärchern.
Später, nach dem Mittag, wird sie Wäsche waschen und ich Erdbeeren mulchen. Dabei macht das Arbeitsgerät manchmal mit mir, was es will, ich vergesse, wo die Bremse ist und wie ging das mit dem Rückwärtsgang? Immerhin, alle Himbeeren stehen noch und die Gewächshäuser haben auch überlebt.
Danach bin ich so erschöpft, dass ich kaum in der Lage bin, erneut feuchtes Heu durch die Scheune zu schieben.
Apropos Himbeeren. Ich arbeite ja für Umme auf dem Hof. Lohn gibt es trotzdem, zwei Dutzend Himbeerpflanzen, die ich eigentlich gleich am Abend noch am Gartenzaun pflanzen will, doch auf der Heimfahrt fängt es an zu regnen. Ich sitze wohl eine Stunde auf der Terrasse und warte auf das Ende des Wasserfalls, aber dann ist die Erde viel zu schwer und nass, um in ihr rumzuwühlen. Wird sie eben morgen gepflanzt, die zukünftige Himbeerhecke.
Das nächste Mal möchte ich wieder mit. Jawohl. Scheunen aufräumen kann ich gut. 🙂
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Zur bürgerlichen Gesellschaft und Welche Veränderungen sie in den letzten zwei Jahrhunderten erzeugt hat, darüber will ich lieber schweigen. Wir sind fast ja alle (Klein)bürger inzwischen.
Bei dem Foto musste ich zwei Mal hinschauen – das hat sich ja viel getan inzwischen.
Weiter so! 😉
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Jaanstrengend, die vielen Äpfel zu ernten und zu verarbeiten.ich habe die Himbeersenker extra so fotografiert, dass man im Hintergrund sehen kann, wie fleißig ich war 😉 Die hecken sind nun auch gepflanzt, die Kräter zurückgeschnitten und zum Trocknen aufgehängt und heue habe ich die ersten 10 Kilo Äpfel geerntet. Dabei habe ich nur“ausgedünnt“! und lese schon seit zwei Wochen Falläpfel. Das wird
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Wie wärs mit einer schmucken kleinen Kelter? Du weisst, wovon ich spreche, wenn ich an die feinen Äpfelchen denke 😉
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Was meinst Du, wie blöd ich es gerade finde, dass ich vor 25 Jahren alle meine Weinballons und Blubberröhrchen verschenkt habe…
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Fünfundzwanzig Jahre waren gestern.
Wie wärs, heute nochmals auf dem Markt für Gebrauchtes Ausschau zu halten 😉
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Ach naja. Hm. Wenns mir mal aufm Flohmarkt übern Weg läuft, dann nehme ich wenigstens einen Ballon + Blubberröhrchen mit
Bis dahin mache ich weiter Apfelmus und Most. Und Besucher kriegen in Zukunft Quarkkeulchen, selbstgemachte, mit Apfelmus, selbstgemachten
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