Gut vorbereitet (06.10.2019)

Jedenfalls, was den Weg zur Unterkunft betrifft, bin ich gut vorbereitet. Ich habe mir gestern den Weg auf Googlemaps gesucht und dann abfotografiert. Das sollte eigentlich klappen.

Was wieder nicht klappt, ist der Fahrplan. Der von mir anvisierte Bus fährt, Sie ahnen es bereits, nur bis September. In der Bar neben dem Busbahnhof bin ich langsam Stammgast.

Nuja.

Die Fahrt dauert dann eine halbe Stunde und zur Unterkunft finde ich auch recht gut. Und da es immer bergauf geht, habe ich schon mal einen schönen Blick auf Ulcinj.

Ulcinj ist die südlichste Stadt Montenegros und wird mit den schönsten und längsten Sandstränden des Landes beworben. Es ist Sommer, Skopje habe ich abgewählt, also mache ich jetzt Strandurlaub.

Meine Unterkunft liegt weit oben. Ich kann tatsächlich zum Meer gucken, egal ob von meinem gigantisch großen Zimmer oder meinem noch gigantisch größeren Balkon aus. Leider kommt man jetzt nicht direkt hin, Ulcinj ist auf Hügeln gebaut, die bis zum Meer reichen. Da muss man auf Serpentinen runter oder ins Zentrum und von da zum Wasser. Es gibt viele Treppen, von denen man vermuten könnte, dass sie Abkürzungen sind, aber wann immer ich es ausprobiert habe, ich landete immer auf einem Grundstück. Also laufen.

Das mache ich auch gleich.

Natürlich hat auch Ulcinj eine Altstadt. Die liegt auf einer Art Plateau und wurde schon vor 2000 Jahren von den Byzantinern angelegt. Dann hat jeder neue Herrscher die Stadt erweitert. Im 15. Jahrhundert dann wurde auf den Grundmauern der alten Stadt eine Zitadelle errichtet und die Venezianer haben später genau wie die Osmanen ihre Spuren hinterlassen. 80% der etwa 30000 Einwohner der ziemlich nah an der albanischen Grenze liegenden Stadt sind Muslime und tatsächlich hört man hier die Muezzins zu den entsprechenden Zeiten aus allen Ecken zum Gebet rufen. Gleich neben mir ist auch eine Moschee, da muss ich keine Angst haben, zu verschlafen.

Ansonsten bietet Ulcinj das übliche Bild. Viel Beton.

Ich ziehe mich um und erkunde erst mal die Altstadt.

Die war einst der Sitz gefürchteter Piraten. Heute werden die Häuser hauptsächlich als Hotels genutzt. Es gibt relativ viele Restaurants, ein Museum und angenehm wenig Touristen. Enge Gassen und teilweise eine schöne Sicht aufs Meer.

Am Fuß der Altstadt ist ein kleiner Hafen, durch den ich zum Stadtstrand schlunze.

Gegenüber meiner Unterkunft ist ein kleiner Supermarkt, in dem ich mich mit Brot und Cider eindecke. Ich habe ja immer noch Fleisch von vor zwei Tagen aus Bar, das gibt’s nun den zweiten Abend zu essen.

Was die Kamera betrifft, so fotografiere ich immer noch recht sparsam und ohne Zoom. Ich hoffe, Sie finden trotzdem Gefallen an der Auswahl.

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Eine Antwort zu Gut vorbereitet (06.10.2019)

  1. Herr Ärmel schreibt:

    Schöne stimmungsvolle Bilder. Unten am Stadtstrand gibt es ein Bad nur für Frauen. Und in der Altstadt gibt es einen Turm, in dem sollte noch immer eine Fotoausstellung zu sehen sein. Neben dem Turm, am Eingang, sind offene Gefängnisse. In einem davon sass Miguel de Cervantes nach der Seeschlacht von Lepanto. Den Namen der Angebeteten des Don Quichote – Dulcinea – soll Cerbantes der Legende der Bewohner von Ulcinj nach, dem Namen ihrer Stadt entlehnt haben: Ulcinj : Dulcinea… naja…
    Gute Weiterreise

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