Geschenke sind Scheiße

Ich versuche ja gerade wieder einmal aufzuräumen. Mich von unnötigem Ballast zu trennen.

Ich könnte das Zeug, das ich nicht brauche, einfach wegwerfen.

Aber dazu ist es mir zu Schade.

Außerdem denke ich, dass es sicher genug Menschen gibt, die eher knapp bei Kasse sind und manches noch gebrauchen können, was bei mir rumliegt. Bzw. ist ja ein großer Teil der Jugend glücklicherweise auf dem Ressourcenspartrip.

Also spende oder verschenke ich.

Doch es stellt sich raus: Geschenke sind teilweise schwer unters Volk zu bringen. Das heißt, bringen ist das falsche Wort, denn gebracht würden sicher viele zugreifen, aber die Geschenke müssen geholt werden. GEHOLT. Bei mir. Das ist für manchen Interessenten zuviel. Für manche Interessentin auch.

Keine Schwierigkeiten gibt es bei Lebensmitteln. Einmal ein Abnehmer oder eine Abnehmerin gefunden, sind die Leute schnell vor Ort und schaffen Platz in Kühl- und Lebensmittelschränken.

Andere, sehr zur Adventszeit passende Dinge fanden auch schnell einen neuen Besitzer.

Doch manche Dinge….

InteressenInnen finden sich schnell.

Wir machen also einen Termin. Ich hocke zu Hause und niemand kommt. Stattdessen etwa 10min vor Verstreichen der ausgemachten Zeit die Nachricht, dass es heute leider nichts wird, weil man arbeiten müsse. Kann ja mal passieren. Als sich aber das nächste Zeitfenster zu schließen droht, muss ich dann schon nachfragen, wo man denn bleibe…

Oder ich gebe zwei Termine vor. Es wird der am nächsten Tag gewählt. Auf Anfrage meinerseits dann wieder die Sache mit der Arbeit.

Wohlgemerkt, ich spreche von verschiedenen Menschen. Menschen, die offensichtlich nicht wissen, wie sie am kommenden Tag arbeiten. Oder dass der Sohn am nächsten Tag ein Fußballspiel hat. Oder, oder, oder.

Da komme ich mir ein bisschen blöd vor, beschließe, den Leuten, denen ich etwas schenken will, mit meinen Geschenken nicht hinterherzurennen und würde das Zeug gern im Müll entsorgen…., wenn ich da nicht eine völlig falsche Erziehung genossen hätte, die mich daran hindert, Sachen einfach wegzuwerfen.

Also begebe ich mich wieder auf diverse lokale Plattformen und beginne das Spiel von Neuem.

Über Inch

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7 Antworten zu Geschenke sind Scheiße

  1. Susan schreibt:

    Ich habe in Berlin über Freecycle immer gute Erfahrungen gemacht — habe schon eine ganze Küche, eine superschwere Waschmaschine und einen 2×2 m Futon verschenkt, den die beiden Jungs dann tatsächlich mit den Öffis transportiert haben. Aber auch für so Kleinigkeiten wie einen gebrauchten Duschvorhang sind die Leute gekommen.

    Viel Kleinkram ansonsten vielleicht einmal gesammelt in den Umsonstladen bringen?

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    • Inch schreibt:

      Hallo Susan, ja wegbringen. Aber darum gehts ja gerade. Ich bin zu faul zum Weg Bringen. Warum kommen die Leute nicht her? Ich versuch ja auch immer erst Mal alles gebraucht zu kriegen und wenn ich dann den Zuschlag fürs Bügelbrett kriege, dann bin ich aber zum ausgemachten Termin da. Oder sage rechtzeitig genug ab. Kann ja immer mal was dazwischen kommen.

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  2. antje schreibt:

    hallo Inch, ich war schon lange nicht mehr hier…
    das mit dem schenken ist wirklich schwierig. manchmal glaube ich, die Sachen müssen was kosten, weil dann das geschenk mehr „wert“ hat. ob das aber besser funzt, weiß ich ich nicht.

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  3. Zaphod schreibt:

    Einen Termin abmachen und dann nicht kommen weil man ja gerade arbeiten muss ist selten dämlich, aber man muss heutzutage vermehrt mit dämlichen Menschen rechnen scheint mir. Ich hasse so etwas wie die Pest, meine Zeit hab ich schließlich auch nicht gestohlen. Letzten Sonntag hab ich auch umsonst auf jemanden gewartet, statt mit Kind und Kegel bei schönstem Wetter auf den Lübecker Weihnachtsmarkt zu gehen in der Bude gehockt. Die nächste Stunde Computernachhilfe kostet jetzt richtig Geld und das Vorkasse.

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    • Inch schreibt:

      Das ist genau das, was mich auf die Palme bringt. Man sitzt ja dann zu Hause und wartet. Und dann solche Ausreden. Also ICH WEIß, wann ich arbeiten muss. Und hätte ich einen kleinen Sohn, wüsste ich auch, wann der Fußball spielt. Nee, die Leute sind einfach soziale Krüppel. Diese Art Leute

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  4. freiedenkerin schreibt:

    Ich versuche grad, einen Schwung Kaffeehaferln los zu werden. Man möchte meinen, in einem Haus mit etlichen Studentenwohngemeinschaften würde es junge Leute geben, die froh darüber wären. Aber weit gefehlt. Ich glaube, ich packe morgen die Porzellanbecher wieder ein und spendiere sie der kleinen Küche in unserem Aufenthaltsraum.

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